Malerei Frank Meier

Fabelhafter Realismus

10.September - 04.Oktober 2020 im Kulturzentrum Mohr - Villa Freimann in München


Eröffnung: Lutz Friedrich
Musik: Sarah Zucker - Cello
Schlusswort: Frank Meier

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Fabelhafter Realismus – Eine Rezension zur Ausstellung des Künstlers Frank Meier in der Villa Mohr im September 2020 München

Sind es die Gegensätze, die mich immer wieder faszinieren? Sind es die Vielfalt der Farben, die mich immer wieder beeindrucken? Sind es die mannigfaltigen Motive, die er nutzt, um das Leben mit seinen Höhen und Tiefen darzustellen? Oder fasziniert mich der Künstler selbst, der die Gegensätze sehr anschaulich aufzeigt und das Leben auf seine ganz besondere Weise erzählt. Mit vielen Gegensätzen, viele Widersprüchen und trotzdem in verständlicher Art und Weise.

Im Kulturzentrum Villa Mohr in München zeigte der Künstler Frank Meier im September 2020 seine Welt des „Fabelhaften Realismus“.

Gehe ich meinen Weg auf leisen Sohlen oder verkrieche ich mich gar in mein Schneckenhaus. Wage ich den Sprung in das Wasser oder begebe ich mich in ein kleines Boot, lasse mich ziehen und erreiche mein Ziel womöglich später oder nie? Vorsicht geht vor Wagnis? Wo bleibt der Mut, sich den Dingen zu stellen? Eigentlich möchte ich weg, fliehen. Als Fluchttier suche ich das Weite und lasse alles hinter mir. Im Galopp verlasse ich die „große Bühne“ – oder vielleicht doch nicht. Nein - der Mut siegt - ich fordere meinen Gegner heraus. In einem Schachspiel sachlich, intellektuell anspruchsvoll, aber mit Begeisterung für die Sache. Mit Engagement, voller Stolz und Elan gehen sie dann ihren Weg – vielleicht sogar gemeinsam!

Dann ist da der majestätische Flamingo. Mit seinem roten Gefieder – pathetisch und etwas distanziert – taucht er aus dem Dunkeln auf. Doch was ist los? Keiner kann ihn hören. Möchte er etwas sagen, hat er etwas zu sagen oder verkneift er es sich. Warum eigentlich? Gern würde ich mit ihm reden, sachlich und konstruktiv. Seine Stimme ist verstummt und es wird leise, sehr leise in der Welt der Tiere, die uns doch in ihrem Wesen so nah sind.

Leise, fabelhaft und doch so realistisch erzählt der Surrealist und Autodidakt, der langjährige Freund und Künstler Frank Meier das Leben in seinen Bildern. In bunten, nachdenklichen Farben und Motiven, im Zwielicht von Zuversicht und Weitsicht, realitätsnah und doch manchmal für mich so weit weg sind in der Villa Mohr in München seine Werke von vielen Besuchern bewundert worden. Beeindruckend und immer wieder nachfragend zeigten sich nicht nur die Besucher der Ausstellung. Auch der Veranstalter selbst brachte es bei der Eröffnung der Ausstellung auf den Punkt: „Fabelhaft“ - so nennen wir zum einen etwas, das wir großartig, herrlich und fantastisch finden. „Fabelhaft“ verweist zum anderen aber auch auf die Fabel. Sie bezeichnet eine Erzählung mit belehrender Absicht, in der vor allem Tiere menschliche Eigenschaften besitzen.“ (Quelle: Janina Otto Kulturwissenschaftlerin M.A 2018)

Ja, Kunst kommt eben von Können. Von dem Können des Künstlers konnte sich jeder Besucher der Ausstellung in der Villa Mohr in München überzeugen. Vielen Fragen, nicht zuletzt der der kleinen Kinder aus dem Kindergarten in der Nachbarschaft, hat sich der Künstler gestellt. Sachlich, mit menschlicher Zugewandtheit und mit künstlerischem Weitblick ist er auf die Fragen eingegangen. Ich gehe fest davon aus, dass durch die vielen konstruktiven Gespräche beim Künstler wieder neue Anregungen für zukünftige Bilder entstanden sind. Lieber Frank, ich schaue sie mir gern wieder auf einer der nächsten Ausstellungen zum „Fabelhaften Realismus“ an.

Ines Heidler